Künstlerinnen und Künstler setzen ein Zeichen der Selbstbestimmung

MACHT, das Generalthema der GLOBART Academy 2020 veranlasst uns den Satz aus der Österreichischen Verfassung: „Das Recht geht vom Volk aus” in den Fokus unserer Debatte zu stellen. Die Stärkung des Selbstbewusstseins des „wahren” Souveräns, der/des mündigen Bürgerin/Bürgers, die Akzeptanz des Widersprüchlichen und des Widerständigen im demokratischen Prozess ist gerade jetzt ein gefordertes Regulativ, angesichts der teilweise autoritären Maßnahmen.

Als „poetischen Akt” im Sinne H. C. Artmanns hat GLOBART Künstlerinnen und Künstler eingeladen Transparente zu gestalten. Diese wurden zum ersten Mal am 30. Oktober 2020 am  KunstHausWien zur neuen „Pressekonferenz der Tiere“ und im Anschluss am AKW Zwentendorf – unser bewusst gewählter Tagungsort – präsentiert. Dort besetzten die Banner das Tor des AKW-Geländes und blockierten mit ihren Botschaften die Sicht auf das Maschinenhaus.2021 werden sie dann zur nächsten Veranstaltung von GLOBART in das österreichische Parlament übersiedelt.

Johann Feilacher

ist ein österreichischer Bildhauer, Psychiater, Kurator und Museumsdirektor. Seit 2006 ist Feilacher künstlerischer Direktor des von ihm gegründeten museum gugging. Als Künstler arbeitet Feilacher zunächst als Maler, seit den achtziger Jahren als Bildhauer. Sein bevorzugtes Material ist Holz, das er für Indoor- und Outdoor-Skulpturen bis zu monumentalen Formaten bearbeitet.

Rosmarie Lukasser

erforscht in ihrer Arbeit Strukturen und Wirkungsmechanismen der digitalen Welt. Im Fokus stehen die Auswirkungen der intensiven digitalen Vernetzung auf das Verhalten, den Körper, die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Menschen.

Heimo Zobernig

arbeitet in unterschiedlichsten Medien wie Skulptur, Malerei und Video. Zobernig setzt in den frühen 80er-Jahren bei den durch die Moderne entwickelten Positionen der geometrischen Abstraktion an und stellt die Hauptthese der Minimal Art „You get what you see“ in den Fokus seiner Arbeit.

Tanja Prušnik

studierte an der Technischen Universität Wien ist seit 1999 als freischaffende Architektin und Künstlerin tätig. Seit 2014 ist sie ordentliches Mitglied des Künstlerhauses, seit 2018 im Vorstand. 2019 wurde Sie als erste Frau zur Präsidentin der Gesellschaft bildender Künstler und Künstlerinnen gewählt.

Atelier De La Tour

Das Atelier De La Tour in Treffen am Ossiacher See ist eines der ältesten Ateliers Österreichs, in denen Menschen mit Behinderungen Vollzeit als Künstler*innen arbeiten. Begonnen hat alles mit dem 2017 verstorbenen Willibald Lassenberger, der in den 70er-Jahren durch seinen unwiderstehlichen Drang zum Zeichnen und Malen auf sich aufmerksam machte. Mit seinem Talent und seiner Schaffenskraft legte er den Grundstein für das Atelier und seine nachfolgenden Künstlerkolleg*innen.

Die gestaltete Fahne ist ein Gemeinschaftswerk zum Thema LIEBE.

Thean Chie Chan

wurde 1972 in Penang, Malaysia geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Universität für Angewandte Kunst in Wien in der Meisterklasse Attersee. Malerei ist für Thean Chie Chan identitätsstiftend.

Leo Zogmayer

arbeitet in Wien und Krems. Schwerpunkte seines künstlerischen Schaffens sind „Kunst am Bau“, die Gestaltung von Sakralräumen und Projekte im öffentlichen Raum.

Zogmayer über sein Fahnenprojekt: „Ich habe nachgedacht, über Jahre, was das Problem ist, was wir tun können, für uns Menschen, für die Welt, für unsere Kinder. Die Grenzen, nicht nur die politischen, sind das Problem. Ich werde weltweit Grenzsteine setzen mit der Aufschrift BORDER LESS als Anfang eines Projekts, das über viele Jahre wachsen soll.

BORDER LESS / LESS BORDER / BORDER LESS!”

Jürgen Tauscher – Art Brut Center Gugging

Tauscher lebt im Haus der Künstler und wird seit Jahren von der Galerie Gugging und dem Museum Gugging vertreten. Er bezeichnet sich als Analphabet, der seine Texte „zeichnet“.

Manuel Griebler – Art Brut Center Gugging

Manuel Griebler lebt ebenfalls im Haus der Künstler und besucht seit Jahren das Atelier Gugging. Ein bisher unentdecktes Talent. Der Banner ist sein erster öffentlicher Auftritt und wird 2021 in der Galerie Gugging präsentiert werden.

Josef Hofer

zählt zu den wichtigsten Art Brut Künstlern Österreichs. Seit fast 30 Jahren lebt er in der Lebenshilfe in Ried im Innkreis, wo sein zeichnerisches Talent von der Kunsthistorikerin Elisabeth Telsnig erkannt und gefördert wurde. Heute gilt er als einer der Klassiker der Art Brut, dessen Werke sich in den bedeutendsten Art But-Museen befinden. 

Johannes Dobner

lebt und arbeitet in Krems/Egelsee. Bevorzugte Motive des Künstlers sind die historischen Orte der Wachau, die er in abstrahierender Manier darstellt.

Florian Boehm

Boehms künstlerische Praxis setzt an der Schnittstelle zwischen geschriebener und gesprochener Sprache einerseits und den visuellen bzw. raumgreifenden Möglichkeiten andererseits an. Seine Arbeiten sollen innere Bilder evozieren. Erst in diesem jeweiligen Moment sieht er sie als durch den/die Betrachter/in, Zuhörer/in individuell vollendet an.

In seiner dreiteiligen Arbeit beschäftigt sich Boehm damit, wie Macht auf Menschen einwirkt, was der Begriff eigentlich bedeutet und wie subtil oder auch plakativ ihre Ausdrucksform sein kann.